STASI Decoration and Memorabilia - A Collector's Guide(Ralph Pickard) Frontline Historical Publishing. Festeinband 248 S. Large format, ca 400 meist farbige Abbildungen; in englischer Sprache, mit vielen Abb. von Originalurkunden in deutscher Sprache.

Wie erkennt man, daß ein vermeintlich unverfängliches NVA-Dokument mit dem STASI zu tun hatte?  Wie läßt sich Erich Mielkes Originalunterschrift von einer faksimilierten unterscheiden (die wohlgemerkt auch "echt DDR" war)? Wie sah ein Dienstausweis des geheimnisumwitterten "Ministeriums für Staatssicherheit" im original aus? Gab es beim STASI auch Blank-waffen?  Diese und viele andere Fragen beantwortet der vorliegende Band.

Der ehemalige DDR-Geheimdienst ist noch heute von einer Dunstglocke des Schweigens umgeben. So kann es kaum verwundern, daß auch die Fachliteratur uber STASI-Auszeichnungen und Ehrenzeichen recht spärlich ist - besonders, was detailreiche Gesamtdarstellungen angeht. Dem will - und kann! - dieser Band abhelfen. Er geht das umfangreiche Thema auf ungewohnte Weise an: Vom Gesichts-punkt der Dokumente, denen dann die jeweiligen Realstücke zugeordnet werden. Eine Fülle verschiedenster Medaillen und ihrer Varianten werden samt Ordensband (falls existent) stets avers und teils auch revers Farbe abgebildet und samt Urkunde (diese vor allem) ausführlich erläutert.

Solcherart werden behandelt: * Verdienstmedaille der Grenztruppen der DDR; * " Für treue Dienste in der NVA"; * Verdienstmedaille der NVA; * Medaille für vorbildlichen Grenzdienst; * Kampforden für Verdienstorden; and nochvieles mehr (s. unten!).

Die umfangreiche Darstellung beginnt bereits erstaunlich früh - mit den OEZ und Verleihungsurkunden für MfS-Angehörige seit Mitte der 50er Jahre: gerade über diese frühen Stücke war bisher nur sehr wenig bekannt. Zeitlich "am anderen Ende" finden sich aber auch solche Dokumente wie der Passierschein für eine Bezirksverwaltung (sprich: Bezirks-Hauptquartier) des MfS von 1991 - übrigens mit dem interessanten Hinweis "Nur gültig mit Quartals-stempel": Der STASI traute wohl selbst den eigenen Leuten nur "auf Abruf"...

Phaleristisch reicht das Spektrum von eigentlichen Auszeichnungen und hrenzeichen bis hin zu bloßen Erinnerungsstücken für sound solange treue ienste, von der landläufigen Medaille am Bande über Denkmünzen und Schildformen bis zu den sehr seltenen Blankwaffen: Auch der STASI kannte Ehrendolche! Solche Beistücke wie amtliche Dokumentenmappen werden ebenfalls in vielen arianten in Farbe gezeigt.  Gezeigt werden aber auch ausländische OEZ, ie an STASI-Angehörige verliehen wurden, oder solche Raritäten wie ehrenhalber vergebene Sparguthaben (5000, -DM Ost für treue Dienste...) oder Passierscheine für Hochsicherheitsbereiche: Wer eine "Berechtigungskarte" für das "Zentrale Chiffrierorgan" vorweisen konnte, gehörte mit Sicherheit zum innersten Kreis des STASI...! Interessant auch das Zeitkolorit der MfS-Kurierausweise, mit Aufschrift in Deutsch und... Russisch.

Kleine Anmerkung zum Schluß: Die Präzision dieser Darstellung reicht bis zu millimetergenauen Größenangaben für Texteile und einzelne Schlüsselworte in den Dokumenten: Exakter geht's nicht mehr! - oe

International Militaria-Magazine (IMM)
April/May 2009 – Nr. 138
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